5 häufigsten Fragen zu Verschleißteilen am Motorrad und was du wirklich wissen musst
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Ob du gerade erst anfängst zu schrauben oder schon länger fährst – das Thema Verschleißteile betrifft jede Bikerin (und natürlich auch jeden Biker). Denn nur, wer sein Bike kennt, fährt sicherer, selbstbewusster und mit besserem Gefühl. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, worauf du bei Bremsen, Reifen, Kette & Ritzel, Fahrwerk und Flüssigkeiten achten solltest und wie du erkennst, wann es Zeit für einen Check ist.
1.) Bremsen, dein wichtigster Sicherheitsfaktor
Frage: Sind die Beläge und Scheiben noch in Ordnung?
Die Bremsanlage ist eines der meistbeanspruchten Systeme deines Motorrads.
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Bremsbeläge: Schau regelmäßig nach, wie viel Bremsbelag du noch hast, also wie dick die Bremsbelege noch sind. Sind sie ungleichmäßig abgenutzt, kann das auf Probleme mit dem Bremssattel hinweisen.
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Bremsscheiben: Riefen oder eine spürbare Kante am äußeren Rand sind Warnsignale. Die Scheiben müssen mindestens die vom Hersteller angegebene Dicke haben.
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Bremsanlage allgemein: Kontrolliere Schläuche und Leitungen auf Dichtigkeit – schon kleine Undichtigkeiten können gefährlich werden.
Tipp: Wenn du beim Bremsen Vibrationen spürst, ist das ein klarer Hinweis auf ungleichmäßigen Verschleiß.
2.) Reifen, Alter, Profiltiefe und Materialbeschaffenheit
Frage: Wie sieht es mit der Profiltiefe und dem Alter aus?
Deine Reifen entscheiden u.a. über Haftung, Bremsweg und Fahrgefühl.
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Profiltiefe: Es gibt Marker/ Markierungen/ kleine Verschleißindikatoren/ kleine Erhebungen in den Profilrillen. Bunte Streifen hingegen sind nur Produktionsmarkierungen und haben keine sicherheitsrelevante Bedeutung für dich als Nutzerin. Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe liegt in Deutschland bei mindestens 1,6 mm.
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Alter: An der DOT-Nummer kannst du das Herstellungsdatum des Reifens ablesen (z. B. „2320“ = 23. Kalenderwoche 2020). Es empfiehlt sich spätestens nach sechs Jahren die Reifen auszutauschen, auch wenn sie optisch noch gut aussehen und die Mindestprofiltiefe noch aufweisen. Es ist aber kein Muss, jedoch eine Frage der Sicherheit.
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Zustand & Druck: Überprüfe regelmäßig deine Reifen auf Risse, Beulen oder eingefahrene Nägel und kontrolliere regelmässig den Luftdruck (am besten bei kaltem Reifen).
3.) Kette & Ritzel, die richtige Pflege ist essenziell
Frage: Ist die Spannung korrekt und ist alles gut gefettet?
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Kettenspannung: Sie darf weder zu straff noch zu locker sein. Im Handbuch deines Motorrads findest du den idealen Durchhang. Zur Kontrolle der Kettenspannung drücke die Kette in der Mitte zwischen Kettenrad und Ritzel leicht auf und ab und miss den Durchhang im unbelasteten Zustand. Der Wert sollte, je nach Motorrad, etwa 25 bis 35 mm betragen. Achte darauf, den Punkt mit dem geringsten Durchhang für eine genaue Messung zu wählen.
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Schmierung: Eine gut geölte/ gefettete Kette läuft ruhiger, hält länger und überträgt die Kraft effizienter. Reinige deine Kette regelmäßig und schmiere/ fette sie leicht nach jeder Wäsche, Regenfahrt und vor allem, wenn sie trocken wirkt. Am besten direkt nach Fahrtende, wenn die Kette noch warm ist.
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Verschleiß Kette und Ritzel: Solltest du die Kette tauschen müssen, denk immer auch an den Tausch des Ritzels. Somit wird der gesamte Kettensatz (Kettenkit) getauscht.
Tipp: Ein leicht metallisches Rasseln beim Beschleunigen kann auf eine verschlissene Kette hinweisen.
4.) Fahrwerk – dein unsichtbarer Komfort- und Sicherheitsfaktor
Frage: Sind Stoßdämpfer und Gabel dicht?
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Stoßdämpfer: Prüfe diese auf Ölspuren und ob beide Seiten gleich funktionieren. Unterschiedliches Ansprechverhalten kann die Fahrstabilität massiv beeinflussen.
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Gabel: Ölverlust an den Simmerringen oder Rost an der Gabel? Dann ist Zeit für einen Wechsel.
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Lenkung: Beweg das Vorderrad langsam von Anschlag zu Anschlag, es sollte sich leichtgängig bewegen, ohne Spiel oder Knacken.
Tipp: Wenn dein Motorrad beim Bremsen „eintaucht“ oder nachschwingt, kann das auf Luft oder verschlissenes Gabelöl hinweisen.
5.) Flüssigkeiten & Dichtigkeit – kleine Tropfen, große Wirkung
Frage: Stimmen Ölstände und gibt es Lecks?
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Motoröl: Kontrolliere regelmäßig Stand und Farbe. Dunkles/ grünliches, verbranntes riechendes Öl gehört ersetzt. Neues Öl ist hell/ bernsteinfarbend.
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Kraftstoff: Achte auf Scheuerstellen und Risse an den Leitungen, besonders bei älteren Maschinen.
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Getriebeöl & Bremsflüssigkeit: Beides sollte klar und frei von Partikeln sein. Trübungen oder Ablagerungen deuten auf Alterung hin. Die Flüssigkeiten müssen regelmässig kontrolliert werden.
Tipp: Lege beim Parken ein sauberes Stück Pappe unter dein Bike, so erkennst du geplant, ob etwas tropft.
Fazit: Wer sein Bike kennt, fährt entspannter
Das regelmäßige Prüfen von Verschleißteilen ist kein Hexenwerk, sondern ein Teil deiner Motorradfreiheit. Jede Kontrolle gibt dir Sicherheit und Unabhängigkeit. Und das ist genau das, was Moto Goddess ausmacht: Selbstbestimmt fahren.
Stylisch. Sicher. Unaufhaltsam.